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Was kostet Klavierunterricht bei Ihnen? Wie viel verlangen Sie für eine Klavierstunde?
Die Entscheidung Klavier lernen zu wollen bedeutet neben der Bereitschaft zum Üben und Lernen auch eine regelmäßige finanzielle Aufwendung, die wohl überlegt sein will. Hier sollte man jedoch nicht vergessen, auf wie vielen Ebenen man in die eigene persönliche Entwicklung investiert:
- Feinmotorik, Fingerfertigkeit, Gehör, Tastsinn, Musikalität, Sprache, Emotionalität
- Bewegungsunabhängigkeit, analytisches Denken, Gehirnleistung, Durchhaltevermögen
- Geduld, Konzentrationsfähigkeit, Merkfähigkeit, Planungsfähigkeit
In Anbetracht dessen spielen die Kosten eher eine untergeordnete Rolle in der Wahl eines geeigneten Klavierlehrers.
Was kostet eine Stunde Klavierunterricht?
Eine Klavierstunde bei einem privaten Klavierlehrer kostet im Schnitt zwischen 25 – 50 Euro. Der Preis hängt hängt von der Unterrichtserfahrung des Klavierlehrers und von der Region ab, in der man lebt.
Unterrichtsdauer | Preis |
---|---|
30 Minuten | 10 – 30 Euro |
45 Minuten | 20 – 40 Euro |
60 Minuten | 25 – 50 Euro |
Diese Kostenaufstellung bezieht sich auf längerfristige Verträge, bei denen man eine festgelegte Zahl von Musikstunden für einen Monat beziehungsweise ein halbes oder ganzes Jahr bucht.
Einen großen Unterschied im Preis macht besonders die Unterrichtserfahrung. Ein 20-jähriger Studienanfänger kann relativ günstigen Klavierunterricht anbieten, während ein erfahrener und renommierter Musiker/Pädagoge im Alter von 60 Jahren eher im gehobenen Preisbereich anzusiedeln ist. Mit welchen Kosten die Klavierstunde zu Buche schlägt ist aber auch abhängig davon, wie lang die gewünschte Unterrichtseinheit ist.
Was kostet Gruppenunterricht?
Viele Musiklehrer bieten Musikunterricht in kleinen Gruppen an. Klavier im Gruppenunterricht ist meist 25 – 50% günstiger, als Einzelunterricht. Der Gruppenunterricht ist preiswerter, da sich die Kosten für den qualifizierten Lehrer durch mehrere Personen teilen.
Das Lernen in der Gruppe macht insbesondere Kindern viel Spaß, allerdings kann sich der Klavierlehrer nicht so intensiv auf einen einzelnen Schüler konzentrieren.
Unterschiede im Preis: Ausbildung vs. Erfahrung
Im Allgemeinen bestimmt das Ausbildungslevel und die Unterrichts- sowie Auftrittserfahrung den Preis für instrumentalen Einzelunterricht.
Bei der Ausbildung reicht die Spanne von Klavierpädagogen mit mehrfach abgeschlossenen Studien auf Konservatorien oder Musikhochschulen bis hin zu Lehrern ohne Ausbildung und Abschluss, die ihre Liebe zum Unterrichten entdeckt haben. Manche Lehrer setzen auf ständige Weiterbildung, tauschen sich aus und sind unentwegt am Puls der Zeit während andere sich nicht sonderlich um ihre persönliche, berufsmäßige Weiterentwicklung bemühen.
Es gibt Klavierlehrer, die eigentlich eher auf der Bühne zuhause sind als im Unterrichtsraum, die regelmäßig Konzerte geben, in Bandprojekten mitwirken oder vermehrt im Tonstudio zu Hause sind. Diese lassen ihre Erfahrung als Musiker manchmal gekonnt, manchmal weniger gekonnt in den Klavierunterricht einfließen. Ein guter konzertierender Pianist ist also nicht immer automatisch auch ein guter Klavierpädagoge.
Wie setzen sich die Kosten zusammen?
Viele Klavierlehrer sind Selbständige und Kleinunternehmer, die vom Unterrichten leben. Um erfolgreich zu sein ist neben dem musikalischen auch das wirtschaftliche Gespür von großer Wichtigkeit. Es ist wie jedes Geschäft eine einfache Rechnung: Die Unterrichtseinnahmen dienen nicht nur zum Leben, sondern auch für Aufwendungen aller Art zur Erhaltung des „Geschäfts“.
Die in Musikerkreisen üblichen Preise für Instrumentalunterricht umfassen somit neben der reinen Unterrichtszeit auch alle für den Unterricht notwendigen Betätigungsfelder, Zeitaufwendungen, Investitionen sowie laufenden Kosten.
Richtige Entscheidung treffen
Am besten sollte man bereits im Rahmen einer Probestunde klären, ob man ohne Probleme eine Stunde ausfallen lassen oder verschieben kann und ob man die Kosten hierfür tragen muss. Zudem sollte man abklären, ob der Klavierlehrer nach Hause kommt. Durch die Anfahrt verteuert sich der Klavierunterricht dann meist ein wenig, allerdings ist diese Lösung sehr bequem.
Ein guter Klavierlehrer kann sich in deine Schwierigkeiten beim Erlernen des Instruments hineindenken. Er sollte in der Lage sein, die Grundlagen sowie die richtige Technik anschaulich zu vermitteln und in Ihnen gleichzeitig noch mehr Freude an der Musik zu entfachen.
Nicht immer ist der renommierte Konzertpianist auch der bessere Klavierlehrer. Besitzt der Virtuose kein pädagogisches Geschick, kann er sein eigenes Können nicht erfolgreich vermitteln. Der junge Absolvent einer anerkannten Musikhochschule, der sich in seine Schüler hineinversetzen kann, ist in diesem Fall häufig die ebenfalls qualifizierte und gleichzeitig günstigere Wahl.