Klavier kaufen in Freiburg: Darauf musst du unbedingt achten

Der Kauf eines Klaviers ist immer eine sehr persönliche Angelegenheit, die von vielen Faktoren abhängig ist. Aus diesem Grund gibt es keine absolute Wahrheit zum Thema Klavierkauf, aber es gibt allgemeingültige Hinweise darauf, was vorher zu überlegen ist und worauf man unbedingt achten sollte, wenn man sich für den Kauf eines Klaviers in Freiburg entscheidet.

Grundsätzliche Fragen wie: Klavier, Stage-Piano, E-Piano oder Flügel? Neu oder gebraucht? Was kostet ein Klavier oder ein Flügel? Was unterscheidet ein teures Instrument von einem günstigen? Ist die Größe des Instrumentes wichtig? Spielt das Herkunftsland eine Rolle? Sind deutsche Instrumente besser als ausländische? Wie alt darf ein Klavier sein? Wie lange hält ein Piano? Nach welchen Kriterien sucht man sich ein Instrument aus?  Sollte man sich für den Anfang erst mal ein günstiges Instrument anschaffen? Kauf von Privat oder vom Freiburger Händler? Während des Klavierkaufs: Worauf muss ich achten beim Kauf eines gebrauchten Klaviers?

Vor dem Klavierkauf

Klavier, Digital-Piano oder Flügel?

Die Entscheidung hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab, nämlich wieviel Platz man zum Aufstellen zur Verfügung hat und welchen Betrag man ausgeben möchte. Die Preise der Flügel und Klaviere beginnen meist da, wo die der Digital-Pianos aufhören.

Auch wenn ein Flügel mehr Stellfläche beansprucht als ein Klavier oder Digital-Piano, lässt er sich doch oft besser unterbringen, da er frei im Raum steht und nicht auf die meist knappe Stellfläche an den Wänden angewiesen ist. Mitentscheidend sind auch die Anforderungen an die Klangqualität. 

Klavierhäuser in Freiburg

Pianohaus Lepthien

Beim Kauf von einem Flügel oder Klavier in Freiburg ist das Pianohaus Lepthien seit 1932 die erste Adresse für die folgenden Marken:

  • Steinway & Sons
  • Yamaha
  • G. Hoffmann
  • Shigeru Kawai
  • Bechstein
  • Schimmel

Eine eigene Klavierbauwerkstatt und Klaviertechniker bieten den kompletten Rundum-Service, der Support ist äußerst professionell. 

Pro Piano

Das von Andreas Felden geführte Geschäft „Pro Piano“ bietet An- und Verkauf auch von gebrauchten Instrumenten der folgenden Marken:

  • Marken Sauter
  • Rönisch
  • Seiler
  • Samick
  • August Förster
  • Pianos Pleyel

Klavierhäuser in der Nähe von Freiburg

Folgende Klavierhäuser finden sich in der Nähe von Freiburg:

  • Für einen Flügel von Steinway & Sons ist in Offenburg das Klavierhaus Labianca die allererste Adresse.
  • Das Klavierhaus Hess Malterdingen ist für alle Käufer im nördlichen Breisgau zu empfehlen.
  • Wer im Dreisamtal wohnt kann im Klavierhaus Kahl überwiegend gebrauchte und einige neue Instrumente finden.
  • Beim Kauf eines Digital-Pianos ist das Musikzentrum Freiburg zu empfehlen, im Sortiment sind die Marken: Casio, Kawai, Yamaha und viele mehr. Der hauseigene Techniker Hartmut Montua kümmert sich bei Bedarf gerne um Reparaturen und Support.
  • Musik Bertram hat neben Digital-Pianos auch Orgeln, Keyboards und Akkordeons im Verkauf, auch ist ein Mietkauf möglich.
  • In Waldkirch-Kollnau im Elztal teilen sich gleich zwei Händler eine Adresse, im Tonart Zentrum ist man beim Kauf von E-Pianos und Keyboards gut beraten, „Sound and More“ verleiht eine Haustüre weiter die passenden Musik-Anlagen dazu.
  • Den günstigsten Preis für gebrauchte digitale Instrumente bietet Bim Bam.

Klavier online oder vor Ort in Freiburg kaufen?

Vom Kauf bei einem Online-Händler rate ich persönlich komplett ab. Wenn mal etwas am Instrument defekt sein sollte und beispielsweise eine Reparatur benötigt wird, wer ist dann wirklich für mich vor Ort? Ausschließlich die lokalen Händler aus Freiburg.

Neu oder gebraucht?

Diese Frage taucht immer dann auf, wenn Geld eine Rolle spielt.
Kauft man sich für einen bestimmten Betrag ein sehr gutes, aber gebrauchtes Oberklasse-Instrument, oder ein fabrikneues Instrument der Mittelklasse? Das ist schon fast eine Glaubensfrage, die wohl von jedem Käufer letztendlich zu einem gewissen Grad „aus dem Bauch“ entschieden wird. Wer schon einmal für ein gebrauchtes Auto soviel Geld ausgegeben hat, dass er für den gleichen Preis ein kleineres aber neues Auto hätte kaufen können, der kennt dieses Dilemma. Da Klaviere und Flügel in der Regel langlebiger sind als Autos, fällt die Entscheidung nicht leichter. Im Gegenteil. 

Was kostet ein Klavier, Digital-Piano oder ein Flügel?

Die günstigsten Digital-Pianos fangen bei 500 Euro an, Klaviere bekommt man heutzutage schon knapp unter 1.500 Euro. Für ein Konzertpiano kann man bis zum Zehnfachen dieser Summe ausgeben.

Deutsche Fabrikate sind ab ca. 6.000 Euro erhältlich. Die Preisspanne ist bei Flügeln noch wesentlich größer. Die günstigsten Flügel kosten wenig mehr als 5.000 Euro, die Konzertflügel der namhaften Hersteller können mehr als 75.000 Euro kosten. Diese Preisangaben beziehen sich auf neue Instrumente.

Was unterscheidet ein teures Instrument von einem günstigen ?

Die zum Teil enormen Preisunterschiede haben durchaus ihre Berechtigung.
Es gibt Unterschiede in der Qualität der Materialien und der Sorgfalt der Verarbeitung, was sich im Klang, der Spielart und der Dauerhaftigkeit der Instrumente niederschlägt. Ein gutes Instrument überdauert Generationen, ein Instrument der untersten Kategorie ist nach spätestens zehn Jahren unbrauchbar.

Ist die Größe des Instrumentes wichtig?

Man kann eindeutig sagen, dass ein größeres Instrument in der Regel nicht nur besser klingt, sondern sich auch leichter spielen lässt und länger hält, vorausgesetzt es wurden gleichwertige Materialien eingesetzt und die gleiche Sorgfalt beim Bau zugrunde gelegt. Das liegt daran, dass die Konstrukteure mit viel mehr „Tricks“ arbeiten müssen, um einem kleineren Klavier die selben Töne zu entlocken wie einem großen.

Diese konstruktiven „Tricks“ haben irgendwo ihre Grenzen. So kann ein großes Klavier auch besser klingen und spielbar sein, als ein sehr kleiner Flügel. Bei Klavieren ist deshalb die Höhe ein wichtiges Maß, bei Flügeln die Länge. Bei Instrumenten zu kleiner Bauart ist mit Einbußen in der akustischen Qualität zu rechnen. Doch das Maß aller Dinge ist nicht der Zollstock.

Trotz des vorher gesagten kann ein kleineres, aber qualitativ besseres Klavier, besser klingen und leichter spielbar sein, als ein größeres. Das gilt natürlich auch für Flügel. 

Spielt das Herkunftsland eine Rolle? Sind deutsche Instrumente besser als ausländische?

Klaviere werden fast auf der ganzen Welt gebaut.
Deutsche Klavierhersteller haben nach wie vor einen sehr guten Ruf in der Welt und bauen Klaviere und Flügel, die höchsten Ansprüchen genügen. Japanische Instrumente gelten seit langer Zeit als solide und preiswert gebaut und sind durchaus empfehlenswert. Ähnlich verhält es sich mit Fabrikaten aus Korea. Der Preisvorteil beim Kauf eines asiatischen Instrumentes wird jedoch seit einigen Jahren immer geringer.

Das liegt daran, dass die asiatischen Hersteller mittlerweile bessere Qualitäten anbieten, die auch immer höherwertiges Material benötigen.

Der Anteil der Lohnkosten im Kaufpreis ist geringer, als allgemein angenommen wird. Die Materialkosten sind annähernd gleich, denn gutes Material hat nun mal seinen Preis, auch in Asien. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Qualitätsunterschied zwischen günstigen und teuren Instrumenten desselben Herstellers bei asiatischen Klavieren weitaus größer ist, als bei Instrumenten aus deutscher Produktion.

Wie alt darf ein Klavier sein? Wie lange hält ein Piano?

Das hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab, nämlich wie hochwertig war es, als es neu war, und wie wurde es im Laufe seines Lebens behandelt. Sehr gut erhaltene Instrumente, die 100 Jahre auf dem Gehäuse haben, sind keine Seltenheit. Aber auch der beste Flügel leidet, wenn er schlecht behandelt wird.

Standorte in zu feuchten Räumen, extreme Temperaturschwankungen, unsachgemäße Transporte etc. machen in verhältnismäßig kurzer Zeit auch aus dem besten Instrument eine Musik-Ruine. Andererseits ist die Lebensdauer eines extrem billigen Instruments auch bei sachgemäßer Behandlung und normaler Spielfrequenz begrenzt.

Nach welchen Kriterien sucht man sich ein Instrument aus?

Nachdem die Entscheidung Klavier, Digital-Piano oder Flügel gefallen ist, der aufzuwendende Betrag ungefähr festgelegt ist, kommt es nur noch auf eines an: die Musik. Entscheidend ist jetzt das subjektive Gefühl beim Spielen und der Klang. Lassen Sie sich nicht nur vom Freiburger Verkäufer etwas vorspielen, sondern spielen Sie selbst. Sie kaufen das Klavier ja nicht für den Verkäufer. Auch wenn Ihr Spiel längst noch nicht so perfekt ist, wie Sie es sich wünschen, Scham ist hier unangebracht. Falls der Freiburger Verkäufer nicht von selbst darauf kommt, so bitten Sie Ihn, Sie für eine Weile mit dem Instrument allein zu lassen, damit Sie sich ohne großes Publikum in Ruhe dem Instrument „nähern“ können.

Schließlich soll es der Beginn einer langen Freundschaft werden. Dafür haben die meisten Geschäfte auch Verständnis. Ihr Klavier muss von der Spielart zu Ihnen passen, sonst kommt auf Dauer keine Freude auf. Genau das sollten Sie jetzt, beim Probespiel heraus finden. Probieren Sie verschiedene Instrumente aus und achten Sie auf Ihr Gefühl.

Noch ein Wort zum Klang:

Abgesehen davon, dass jeder subjektiv etwas anderes hört, kann es durchaus passieren, dass das Instrument in den eigenen vier Wänden tatsächlich anders klingt, als im Freiburger Laden.

Die akustischen Eigenschaften der verschiedenen Räume, wie unterschiedliche Größe, verschiedene Einrichtung, andere Raumhöhe etc. machen sich jetzt bemerkbar. Das ist aber kein Problem, denn hier lässt sich durch die sogenannte „Intonation“ die Klangfarbe des Klaviers in gewissem Maße an die räumlichen Gegebenheiten und an Ihren Geschmack anpassen.

Sollte man sich für den Anfang zunächst ein günstiges Instrument anschaffen?

Man muss nicht sofort mit einem 3-Meter Konzertflügel anfangen, wenn man sich entschlossen hat, das Klavierspiel zu lernen. Dennoch ist vom Kauf eines absoluten Billigfabrikats auch dem Anfänger abzuraten, denn ein zu billiges Klavier lässt sich auf Grund der schlechteren Qualität der mechanischen Bauteile auch schwerer spielen. Das kann gerade in der Anfangszeit zu Frustrationen führen, und das wäre doch schade, oder?

Kauf von Privat oder vom Freiburger Händler?

Ein Freiburger Klavierhändler kann verlässliche Angaben über das wahre Alter und die Qualität eines Instruments machen. Abgesehen davon, sollte ein gebrauchtes Klavier, wenn es seinen Besitzer wechselt, sowieso überholt, zumindest aber durchgesehen werden. In jedem Fall muss es aber transportiert und nach dem Aufstellen gestimmt werden. Die hierfür aufzuwendenden Mittel machen den eventuellen Preisvorteil beim Kauf von Privat schon fast wieder zunichte. Hinzu kommt noch, dass man, ähnlich wie beim Autokauf, beim nachträglichen Auftreten versteckter Mängel, dem privaten Verkäufer gegenüber weniger rechtliche Handhabe hat, als gegenüber einem Händler aus Freiburg.
Bleibt noch zu sagen, dass man als Käufer bei einem gut sortierten Freiburger Händler immer unter mehreren Instrumenten auswählen kann und dass somit die Chance, das richtige Klavier zu finden, wesentlich größer ist.

Während des Klavierkaufs

Worauf muss ich achten, beim Kauf eines gebrauchten Pianos?

Klaviere leben nicht ewig, aber bei guter Pflege ziemlich lange. Pianos, wie wir sie heutzutage kennen, werden seit ca. 100 Jahren in der Form gebaut. Die Blütezeit des Klavierbaus in Westeuropa war zwischen der Jahrhundertwende und dem ersten Weltkrieg. Nie wieder wurden so viele Klaviere gebaut, wie zu dieser Zeit.

Somit ist es nicht verwunderlich, dass es auf dem Markt für gebrauchte Klaviere sehr viele Instrumente gibt, die 50 – 100 Jahre alt sind. Der Zustand dieser Instrumente ist sehr unterschiedlich.

Klaviere werden verkauft, weil sich der Verkäufer entweder ein besseres Instrument zulegen will, oder aber weil es einfach nicht mehr gebraucht wird. Der zweite Fall ist für den Käufer eindeutig der günstigere. Die Chance, dass das Klavier in Ordnung ist, ist größer als im ersten Fall, denn hier können Schäden am Instrument der Grund dafür sein, dass der Verkäufer sich ein anderes Klavier anschaffen will.

Eine der häufigsten Ursachen ist eine ungenügende Stimmhaltung. Das heißt, dass das Klavier in zu kurzen Abständen immer wieder verstimmt ist. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern geht mit der Zeit auch ganz schön ins Geld. Bevor ich auf weitere Mängel eingehe, auf die man beim Kauf eines gebrauchten Klaviers achten sollte, und vor allem wie man sie feststellt, soll gesagt sein, dass sich zwar kaum die Bauart (Ober- /Unterdämpfer), jedoch nahezu jeder Mangel am Instrument vom Klavierbauer reparieren lässt.

Es sind im wesentlichen drei Dinge, die im Laufe der Zeit an der Qualität des Klaviers zehren, nämlich Verschleiß, Alterung und schädliche Einflüsse von außen. Der Verschleiß befällt die sehr kompliziert aufgebauten, bewegten Bauteile der Mechanik. Damit wird die Baugruppe bezeichnet, die dafür sorgt, dass beim Drücken der schwarzen und weißen Tasten die Saiten angeschlagen werden, und so ein Ton entsteht. Überall dort, wo sich berührende Bauteile in Bewegung sind, entsteht Reibung und somit auch Abrieb und Verschleiß.

Die Mechanik besteht im wesentlichen aus Holz, Filz, Metall und Leder.  Alle Bauteile, die direkt mit den Saiten in Berührung kommen, also die Hammerköpfe und die Dämpfer, sind mit einer Filzoberfläche ausgestattet.  Ebenso sind die Führungen der Tasten mit Filz und Leder bestückt.

An Filz und Leder nagt der Zahn der Zeit, am Filz zusätzlich noch der Zahn der Motte. So manches Klavier wurde schon von Motten musikalisch unbrauchbar gemacht, denn der Filz besteht aus Wolle, Mottes  Lieblingsspeise. Leder wird mit der Zeit hart und brüchig, das kennen wir alle. Die Hammerkopffilze sind nur bedingt elastisch, so dass sich im Laufe der Zeit, durch das Spiel, die Saiten in dem Filz abdrücken und dort Rillen entstehen,  die irgendwann dazu führen, dass die Saiten nicht mehr sauber angeschlagen werden.

Die Alterung betrifft neben den Filz- und Lederteilen auch noch das Holz. Holz lebt und verändert sich mit Temperaturschwankungen sowie mit Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Mit anderen Worten, es dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Dabei entstehen im Laufe der Jahre Risse im Holz.

Sind die Risse im Stimmstock,  dann finden die Wirbel keinen festen Halt mehr, und das Klavier verstimmt sich immer wieder. Sind die Risse im Resonanzboden,  dann ist die akustische Übertragung der Schwingungen unvollkommen und das Instrument büßt an Klangqualität ein.

Schädliche Einflüsse von Außen

Hierzu zählen die Umwelteinflüsse wie extreme Temperaturschwankungen, zu niedrige oder zu hohe Luftfeuchtigkeit, direkte Sonneneinstrahlung, Schäden durch Wasser oder andere Flüssigkeiten sowie Mottenbefall oder das zerstörerische Werk von Mäusen.

Das Gehäuse

Oft kann man schon am Gehäuse erkennen, was dem Klavier so alles widerfahren ist. Ist das Furnier gewellt oder gar abgelöst, kann man davon ausgehen, dass das Instrument mit Wasser in Berührung gekommen ist. Stockflecken an hellen Gehäuseteilen deuten auf zumindest zeitweilige Unterbringung in feuchten Räumen hin. Aussagekräftig ist auch der Staub im Inneren oder an der Rückseite des Gehäuses.

Wenn dieser Staub Schimmelspuren aufweist, dann stand das Klavier feucht und hat mit Sicherheit gelitten. Spätestens wenn es gänzlich „ausgetrocknet“ ist, besteht die Gefahr der Rissbildung. Ein muffiger, modriger Geruch im Inneren des Gehäuses ist ein weiteres Indiz für unsachgemäße Aufstellung oder Lagerung.

Zustand der Klaviatur, Zustand der Filze und Tuche

An der Klaviatur sind verschiedene Dinge zu erkennen, auf die man als Käufer achten sollte. Mit einem Blick von der Seite kann man erkennen, ob die Tasten in etwa eine gerade Linie bilden, oder ob die Klaviatur mehr an eine Achterbahn erinnert. Stehen die Tasten „kreuz und quer“, dann kann man davon ausgehen, dass die Filze der Tastenlagerung verschlissen sind oder mit Motten Bekanntschaft gemacht haben.

Funktionsfähigkeit der Tasten, schief stehende Tasten, Nebengeräusche

Als nächstes sollte man jede Taste anschlagen. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass jede Taste einen Ton erzeugen sollte. Aber wenn man gerade dabei ist und jede Taste anfasst, achtet man gleich auf das seitliche Spiel. Die Tasten dürfen sich nicht zu weit seitlich bewegen lassen, vor allem dürfen sie sich nicht gegenseitig berühren. Hier ist ein Vergleich der häufig gespielten Tasten der Mittellage, mit den Tasten im Bass- oder Diskantbereich, aufschlussreich.

Man achte auch darauf, ob die Tasten sich mit ungefähr gleichem Kraftaufwand spielen lassen, und ob die Tasten beim Anschlag Nebengeräusche verursachen. So lange man die Taste gedrückt hält, muss der Ton nachklingen. Wenn man die Taste wieder loslässt, sollte der Ton sofort verstummen. Ist dies nicht der Fall, dann ist mit der Dämpfermechanik etwas nicht in Ordnung.

Zustand der Pedale

Auch die Pedale geben Auskunft über den Zustand eines Instruments. Ist der Messingbelag, besonders am rechten Pedal, soweit abgerieben, dass der eiserne Pedalhebel sichtbar ist, deutet das auf starke Abnutzung hin.

Auch die Pedale dürfen nur geringes seitliches Spiel haben und keine Nebengeräusche verursachen. Das rechte Pedal hebt die Dämpfung auf, das heißt, wenn das rechte Pedal getreten ist, muss der angeschlagene Ton auch nachklingen, obwohl Sie die Taste wieder losgelassen haben. Ist dies nicht der Fall, dann liegt ein Problem in der Dämpfung vor, was sich jedoch meistens vom Fachmann beheben lässt.

Dämpfung, Oberdämpfer

Die Dämpfung sorgt dafür, dass nach dem Loslassen der Taste die Saite nicht nachklingt. Wie das gemacht wird kann man hier lesen. Bei alten Klavieren findet man manchmal noch die sogenannte Oberdämpfer-Mechanik vor. Man erkennt sie daran, dass man nach Öffnen des Gehäusedeckels und dem Blick ins Innere, nicht die Hammerköpfe sehen kann, sondern auf den Oberdämpfer schaut.
Es gibt nur wenige Hersteller (z.B. Blüthner, Ibach oder Steingraeber), die mit dieser Konstruktion befriedigende Ergebnisse erzielt haben. Generell kann man aber sagen, dass vom Kauf eines Oberdämpfer-Klaviers eher abzuraten ist, weil die Dämpfungseigenschaften den heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden.

Risse im Stimmstock

Auch wenn ein Klavier jahrelang nicht gestimmt wurde, so sollte die Stimmlage nicht mehr als einen halben Ton abweichen, was sich mit einer Stimmgabel relativ leicht feststellen lässt. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn einzelne Töne besonders stark verstimmt sind. Dies deutet auf lockere Stimmwirbel hin, was wiederum die Folge von Rissen im Stimmstock sein kann. Das lässt sich zwar reparieren, ist aber eine ziemlich aufwendige Angelegenheit.

Risse im Resonanzboden

Wie der Stimmstock, so kann auch der Resonanzboden altersbedingt Risse bekommen. Dann ist die Schwingungsübertragung nicht mehr perfekt, und das Instrument verliert an Klangqualität.


Risse im Resonanzboden lassen sich durch sogenanntes Ausspänen wieder reparieren. Dabei werden schmale Holzkeile in die Risse eingefügt und verleimt.  Anschließend wird die Oberfläche des Resonanzbodens wieder eingeebnet und neu lackiert.

Altersangaben

Man sollte eigentlich davon ausgehen können, dass man im Freundes- und Bekanntenkreis nicht „über den Tisch“ gezogen wird. Kauft man ein Instrument von Fremden, etwa auf eine Annonce hin, so ist doch auffällig, dass Instrumente, wenn sie in privater Hand sind, entweder fast ganz neu oder aber schon wieder historisch wertvoll sind.

Der Bereich dazwischen ist erstaunlich dünn bestückt, was natürlich so nicht stimmt. Oft wissen private Verkäufer selbst nicht genau, wie alt das Instrument wirklich ist. Vielleicht haben sie es selbst schon gebraucht gekauft. Manchmal wird auch einfach geschwindelt. Beim Händler kann man erfahren wie alt das Instrument wirklich ist, denn an Hand von Seriennummer-Listen lässt sich das Alter der meisten Klaviere und Flügel ziemlich genau bestimmen.

Nach dem Klavierkauf

Transport

Ein Klavier oder einen Flügel zu kaufen ist schon schwer genug. Das Instrument dann nach Hause in Freiburg und Umgebung zu bringen ist eine Schwierigkeit ganz anderer Qualität. Man sollte gar nicht erst versuchen den Transport selbst zu machen. Der Rücken, die Treppenhäuser und nicht zuletzt das Klavier dankt es einem nicht.

Stimmen nach dem Transport

So ein Umzug in Freiburg und Umgebung ist eine aufregende Sache. Auch für ein Klavier. Es dauert ca. 2-4 Wochen bis es sich wieder beruhigt hat, soll heißen, bis es sich an die neue Umgebung und das Raumklima angepasst hat. Nach dieser Zeit sollte es auch gestimmt werden.

Aufstellungsort. Wo sollte das Instrument nicht stehen?

Natürlich kann man das Klavier hinstellen wo man möchte. Man sollte jedoch einige Regeln beachten, damit die Freude an einem Instrument möglichst lange bleibt.

Direkte Sonneneinstrahlung tut dem Piano nicht gut, denn es bleicht nicht nur die Oberfläche aus, sondern trägt auch dazu bei, dass das Holz extrem austrocknet. Risse in den Holzteilen wären die Folge. Man stelle das Instrument nicht direkt vor die Heizung, auch keinesfalls in feuchten oder unbeheizten Räumen (wie z.B. Keller). Falls man eine Fußbodenheizung hat, sollte die Unterseite des Klaviers mit einer Isofloormatte vor dem Ausdörren geschützt werden.

Früher galt die Regel, Klaviere sollten nicht an Außenwänden aufgestellt werden. In modernen Häusern ist die Isolierung so, dass man diese Regel vernachlässigen kann. In alten Gebäuden sollte man sie beherzigen.

Um es „perfekt“ zu machen, sollte man dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit im „Musikzimmer“ bei ca. 50 – 60 % relativer Luftfeuchte liegt. Man kann die Sorge um die Luftfeuchtigkeit auch einem sogenannten Hydroceel Stab anvertrauen. Das ist ein spezieller Befeuchter, der im Inneren des Klaviers angebracht wird und selbsttätig dafür sorgt, dass das Klima stimmt. 

Wie oft muss das Instrument gestimmt werden?

Man kann sagen, dass einmal im Jahr der Klavierstimmer aus Freiburg oder Umgebung kommen sollte. Neue Instrumente müssen unter Umständen öfter gestimmt werden, denn es dauert eine Weile, bis sich in einem Instrument alles ein wenig „gesetzt“ hat. Man bedenke, dass die Zug- bzw. Druckkräfte im Klavier 15-20 Tonnen betragen. Ist ein Klavier extrem stark verstimmt, dann kann es sein, dass man es mit einer einzigen Stimmung nicht endgültig hinbekommt. Dann ist es normal, dass der Stimmer mehrmals kommen muss und liegt nicht daran, dass der Mann oder die Frau Ihr Handwerk nicht versteht.

Was muss ich sonst noch beachten? Pflege, Reinigung, etc.

Wie Sie das Gehäuse pflegen und sauber halten hängt von der Oberfläche des Instruments ab. Einen Wisch mit dem Staubtuch verträgt jedes Klavier.

Polyesteroberflächen reinigt man am besten mit einem leicht feuchten Fensterleder, mit etwas Spiritus und Spülmittel im Wasser. Für Schelllackoberflächen gibt es ein spezielles Pflegemittel. Bitte gehen Sie niemals mit Wasser oder herkömmlichen Reinigungsmittel an eine Schelllackoberfläche. Die Klaviatur kann man mit einem gut ausgewrungenen Fensterleder abwischen.

Man sollte unbedingt darauf achten, dass keine Flüssigkeit zwischen die Tasten läuft. 
Ansonsten sollten Sie es nach Möglichkeit vermeiden, gefüllte Blumenvasen oder andere potentielle „Wasserbomben“ auf dem Klavier oder Flügel zu postieren. Bilderrahmen, alte Uhren oder was sonst noch auf dem Klavier gut aussieht, können beim Spielen scheppern und vibrieren, was dem Musikgenuss unbedingt abträglich ist.

Gegenüber vierbeinigen Hausgenossen sollte das Klavier zur „Tabuzone“ erklärt werden. Noch ein letzter Tipp: Mit Lavendel oder Mottenpapier (beides in der Drogerie erhältlich) im Inneren des Gehäuses ausgelegt hält man seinem Instrument den ärgsten Feind vom Leib.

Fazit

Das wichtigste Entscheidungskriterium beim Klavierkauf ist und bleibt der Klang. Hierbei würde ich mich immer auf den Profi-Händler aus Freiburg verlassen. Als zweiter Punkt ist die Spieleigenschaft des Instrumentes zu nennen – gehen die Tasten schwer oder leicht, ist die Tastatur glatt oder rau. Farbe und Aussehen spielen auch eine Rolle, da das Instrument jeden Tag anzusehen ist. Wenn der Klang die Seele berührt, so ist das Äußere eher nebensächlich.

Benedikt Weigmann

Seit 20 Jahren unterrichte ich Klavierschüler aller Altersstufen erfolgreich in den Stilarten Klassik, Pop, Jazz, Filmmusik, Improvisation und Modern Piano. Vereinbare deine Probestunde: Klavierunterricht Freiburg.

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